Der Unsichtbare

AUS ASTORS GEHEIMDOKUMENTEN

Bislang streng gehütet, jetzt zum ersten Mal veröffentlicht

Sie kennen sicherlich den weltberühmten, oft verfilmten Roman von H.G.Wells: Der Unsichtbare? Jetzt können Sie den Unsichtbaren in Ihrer Darbietung präsentieren. Astor gibt sein Geheimnis - auf Drängen seiner Freunde - nach vielen Jahrzehnten preis. Lesen Sie einen der möglichen Effekte: Auf der Bühne steht ein leeres Kabinett, nur ein einfacher Stuhl steht in der Mitte. Der Vorführende erklärt, dass es der modernen Wissenschaft gelungen ist, die Fiktion von H.G.Wells, den unsichtbaren Menschen, zu verwirklichen. Ein fremder Zuschauer aus dem Publikum betritt die Bühne. Er nimmt auf dem Stuhl im Kabinett Platz und zündet sich eine Zigarette an. Der Vorführende geht nun zu einer Schalttafel und betätigt einige Schalter. Aus dem Hintergrund ertönt ein pfeifendes Geräusch. Das Publikum starrt gebannt auf die Bühne. Dann - die Zuschauer wollen ihren Augen nicht glauben - wird der Zuschauer langsam, ganz allmählich durchsichtig! Man sieht ihn, aber durch seinen Körper hindurch sieht man auch die Stuhllehne und den Hintergrund! Langsam löst sich sein Körper auf und schließlich ist er völlig verschwunden! Nur die Glut seiner Zigarette ist noch sichtbar, sie schwebt scheinbar in der Luft und glüht auf, wenn er an der Zigarette zieht.

Die 'Ahs' und 'Ohs' aus dem Publikum sind unüberhörbar, denn der Zuschauer wurde ohne jegliche Bedeckung, in vollem, hellen Bühnenlicht unsichtbar! Aber er ist noch da! Denn er spricht mit den übrigen Zuschauern, er sieht sie! Er bewegt die Zigarette nach Anweisungen seiner Freunde und diese Bewegungen sind durch die Glut auch sichtbar, die unsichtbarmachenden Strahlen wirken anscheinend nicht auf glühende Materie. Dann, nach einer Weile, erscheint auf dem Stuhl eine kaum sichtbare, nebelhafte Gestalt. Sie nimmt langsam Form an: Es ist der Zuschauer, der lachend auf dem Stuhl sitzt und genüßlich seine Zigarette raucht. Er ist nun wieder völlig sichtbar, er steht auf und schreitet auf seinen Platz im Zuschauerraum zurück, wo ihn seine Freunde erwarten und ihn mit Fragen bombardieren. Er kann aber nur erzählen, dass er einfach da saß, nichts Außergewöhnliches gespürt, aber alles, auch die Leute vor ihm im Zuschauerraum deutlich und klar gesehen, und ihre Stimmen gehört hat. Liebe Leser! Sie werden jetzt fragen, ob es eine Schreibtischidee, ein phantastischer Traum oder Wirklichkeit ist. Es ist Wirklichkeit! Astor hat diese Illusion 1946 zum ersten Mal verwirklicht und Tausende haben sie gesehen, ohne eine Spur einer Erklärung gefunden zu haben.

Vielleicht ist Ihre nächste Vermutung, dass die Herstellung ein Vermögen kosten würde. Das kann klar verneint werden. Die Sache ist billiger, als Sie es sich vorstellen können. So unglaublich es auch klingt, es werden keine besonderen Vorrichtungen oder Apparate gebraucht! Astor hat diese Illusion mit nur von ortsansässigen Handwerkern geliehenen Sachen realisiert! (Bedenken Sie das!) Und wenn Ihnen das auch wie eine Münchhausiade klingen mag, wer Kunde bei Astor ist, der weiß, dass für Astor nichts unmöglich ist! In diesem Tutor wird alles genau und klar erklärt und mit präzisen Zeichnungen deutlich gemacht. Es wird beschrieben, wie man die Vorführung noch mehr ausbauen kann, wie auch verschiedene, von den Zuschauern ausgeliehenen Gegenstände, wie Hüte, Mantel, Handtaschen u.a.m. unsichtbar gemacht werden können, man braucht sie nur auf den Stuhl zu stellen. Sie brauchen kein Handwerker zu sein, um diese Illusion selbst aufzustellen, und zwar mit den einfachsten Mitteln und preiswerter, als wenn Sie eine der billigsten Illusionen kaufen würden! Diese Illusion alleine kann nicht nur Ihren Namen bekannt machen, sondern allein mit dieser Illusion können Sie Ihren Lebensunterhalt reichlich verdienen!